Erschienen am 15. November 2018 in der Rhein-Hunsrück-Zeitung
Anita Emmel macht Mut zum Leben mit Gott
Kappelerin hat ein sehr persönliches Buch geschrieben
Von unserer Mitarbeiterin Gisela Wagner
In ihrem Buch „Ich bin hier - Mystische Erlebnisse einer ganz normalen Frau" schildert Anita Emmel aus Kappel ihr Leben mit Gott und der Kirche. Sie möchte ihre Erlebnisse an alle Menschen, die sich für das Religiöse interessieren, weitergeben. Denn sie ist fest davon überzeugt, dass Gott wirklich da ist. Dass er tatsächlich mit den Menschen in Kontakt treten will, hat sie in ihrem Leben oft am eigenen Leib erfahren.
Emmel ist sich darüber im Klaren, dass es auch Menschen gibt, die ihr nicht glauben, was ihr widerfahren ist, oder ihre Erlebnisse anders interpretieren. Man gab ihr sogar zu verstehen, dass, wäre sie in vergangenen Zeiten geboren, sie sicherlich als Hexe verfolgt worden wäre. Sie weiß, dass in der heutigen, aufgeklärten Zeit mit all dem Stress und dem Druck oft kein Platz ist, sich in den inneren Dialog mit Gott zu begeben, oder über besondere Begebenheiten nachzudenken und diese entsprechend zu deuten. Schon als Kind machte sie die Erfahrung, dass man sie nicht verstand, wenn sie von ihren spirituellen Erlebnissen erzählte. Schon damals habe sie jedoch bemerkt, dass sie mit ihren Händen Schmerzen lindern konnte. Und manchmal habe sie gewusst, was in der Zukunft passiert. Wirklich reden konnte sie darüber aber nicht. Sie wuchs auf einem kleinen Bauernhof im Hunsrück auf, da war für solche Gedanken kein Platz. Emmel wusste nicht, wohin mit ihren Gefühlen, die Geschehnisse machten ihr als Kind große Angst. Und auch später war sie nicht frei von Zweifeln und hinterfragte immer wieder ihr Tun. Das Interesse am Religiösen und an den spirituellen Geschehnissen blieb ihr über all die Jahre erhalten. Anfangs sei sie manchmal über ihre eigenen Visionen erschrocken und habe gedacht, das kann nicht sein, erzählt die Autorin.
Durch verschiedene Seminare, Heilerausbildungen und eine Ausbildung in Systemischer Lebensberatung kam Emmel mit geistigem Heilen in Berührung und sah, dass sie mit ihren Fähigkeiten nicht allein war. Bei allem, was sie tat, erkannte sie, dass es immer um Liebe, Wertschätzung, Würde und die Freiheit des einzelnen Menschen geht. Mit der Zeit sei sie für Zeichen, die sie in ihrem Innern erreichten, sensibler geworden, so dass sie auch tiefe spirituelle Erfahrungen zulassen konnte. Die Hemmungen und Ängste, die sie anfangs verspürte, ließen nach. Ihr Weg auf der Suche nach Antworten auf viele quälende Fragen führte sie nach Assisi, nach Rom, nach Fulda oder kürzlich nach Trier und wieder nach Assisi. Überall begegnet sie Gott und seinen Botschaften, die sie mittlerweile aber nicht mehr ängstigen, sondern viele positive Veränderungen und Sichtweisen in ihrem Leben gebracht haben. Emmel macht sich Gedanken über die Eucharistie und das Abendmahl, und kann nicht verstehen, warum immer noch so viel Trennendes zwischen den christlichen Glaubensformen steht. Sie hat erkannt: „Ohne die Unterstützung Gottes ist der Frieden in der Welt nicht zu erreichen!" All ihre Suche nach einem tieferen Sinn sei sehr anstrengend gewesen, aber die Erfahrungen, die sie dabei machte, möchte sie nicht missen. Sie hatte die Gelegenheit mit Kirchenmännern und -frauen in Dialog zu treten, man hört sie an, man nimmt sie ernst. Pastor Paul Diedrichs schreibt in dem Vorwort zu ihrem Buch: „Was andere gar nicht wahrnehmen oder als puren Zufall abtun würden, das erkennt sie als von dem liebenden Gott her zugefallen." Wer die Autorin kennt, weiß, sie ist keine „Spinnerin" und schon gar keine „Hexe". Emmel ist eine ganz normale Frau, die ihren Glauben ernst nimmt und den Mut hat, alles was sie erlebt und erfahren hat, auszusprechen. Sie sieht ihr Buch auch als eine etwas andere Weihnachtsgeschichte: Ich bin hier, und Gott kam in die Welt. Er ist da! Sie möchte mit ihrem Buch Mut machen und Hoffnung geben, und ganz bescheiden sagt sie: „Was ich geben kann, ist meine Geschichte!"
Anita Emmel freut sich darauf, all das Gute und Wunderbare, das sie selbst im Umgang mit Gott erleben durfte, mit anderen zu teilen. Sie will Menschen, denen ähnliche Dinge widerfahren sind, Mut machen, nicht nur auf ihren Kopf, den Verstand, sondern öfter auch mal auf ihr Herz zu hören. Wie schwer das manchmal ist, weiß sie genau.